Forschung

Heute stellen wir auf unserer Webseite den vor kurzem in einer internationale Zeitschrift erschienenen Artikel von Dr. V. Kartsovnik „Änderung der Aktivationsenergie bei Deformierung von Gummi“ vor. In diesem Zusammenhang  möchte ich einige Momente erwähnen. Ist es heutzutage,  wenn Hunderte von wissenschaftlichen Zeitschriften Tausende von Artikeln veröffentlichen,    überhaupt möglich, irgendjemanden  über noch einen Artikel mehr in Staunen zu versetzen?    -   Kaum

Jedoch hat unsere Situation einige Besonderheiten, welche diese aus der Reihe fallen lässt:

Der Artikel ist von einem Menschen verfasst, der vor 12 Jahren aus Moskau nach Dresden  übergesiedelt war und ohne Mitarbeiterteam und demzufolge auch ohne Möglichkeiten da stand, die einem normalerweise entsprechend ausgestattete Labors bieten und der ohne qualifizierte wissenschaftliche Seminare auskommen musste, die ohne Zweifel unentbehrliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Forschungstätigkeit sind.

Bei ihm sind nur seine wunderbare Ehefrau und  der Drang zur Forschung geblieben. Und dies -  wie wir sehen -  war ausreichend, um Erfolg zu erzielen. Denn das Übrige   wurde in gewissem Maße durch technische Möglichkeiten und  allgemeine schöpferische Atmosphäre ausgeglichen, die unsere  KIW-Gesellschaft auszeichnet. Hier hat Dr. Kartsovnik neue Kollegen -  Gleichgesinnte gefunden.

Seine Forschungsarbeit begann,  sich mit technischen Innovationsideen zu vereinen.

… Die einen führen lange Diskussionen über Integration, die anderen gehen diesen Weg.

Betriebscharakteristiken von Stoffen werden in der ersten Linie durch Deformationsprozesse bestimmt, die darin unter der Einwirkung von mechanischen Beanspruchungen verlaufen. Zur Bestimmung von mechanischen Eigenschaften dieser Stoffe und zur Prognose deren Verhaltens werden verschiedene mathematische und ingenieurtechnische Methoden angewandt, welche diese oder jene Beschränkungen unter den Bedingungen der Anwendbarkeit von Berechnungen beziehungsweise in den theoretischen Vorraussetzungen haben.

Auf der Grundlage der exponentiellen Abhängigkeit der Relaxationszeit des viskoelastischen Körpers wird eine einfache Berechnungsmethode der Relaxationsparameter und der Deformationskurven  von Polymerkörpern unter unterschiedlichen Beanspruchungsbedingungen - Spannungsrelaxation, Kriechen, Zug mit konstanter Geschwindigkeit usw. - in einem breiten Prüfspektrum vorgeschlagen.

Diese Methode wird unter den Bedingungen der kurz verlaufenden Versuche - zum Beispiel innerhalb einer Stunde - eine Prognose über mechanisches Verhalten von Prüfstücken in der beliebigen  Zeit- und Beanspruchungsintervallen ermöglichen.

Für eine statistisch sichere Überprüfung und Bestätigung der angebotenen Methode in den unterschiedlichen Bereichen von Beanspruchungen und Temperaturen für einen breiten Kreis von Polymer- und Compoundsstoffe ist es erforderlich, Versuchsserien unter unterschiedlichen Beanspruchungsbedingungen durchzuführen. Die erzielten Ergebnisse werden die Express-Methoden  für Prüfungen und Prognostizieren von Deformationseigenschaften der Stoffe  präzisieren lassen.

Die angebotene Methode ermöglicht es, die Wechselbeziehung der Relaxationsparameter mit der Struktur der Stoffe zu ermitteln und fördert tieferes Begreifen der Deformationsprozesse der Polymerstoffe. Es werden auch Deformations- und Zerstörungsmechanismen von Stoffen in den langzeitigen Prozessen zwecks Präzision von Prognosen über deren Verhalten unter der Beanspruchung konkretisiert.

Die Verfeinerung dieser Methode  bedingt deren breiten Einsatz in der angewandten Forschung und beim Prognostizieren des mechanischen Verhaltens von Stoffen unter der Beanspruchung.

Potentielle Anwender der neuen Methode könnten sein sowohl Forschungseinrichtungen, die sich mit der Beziehung  von mechanischen Eigenschaften der Stoffe mit deren Struktur befassen, als auch die Einrichtungen, die Kontrolle von mechanischen Eigenschaften der Stoffe und deren Erzeugnisse ausführen, und auch solche, die Prognose über diese Eigenschaften unter unterschiedlichen Beanspruchungsbedingungen stellen.


Für die Verfeinerung der Methode sind folgende Anlagen erforderlich:

1. Eine Universal-Prüfmaschine für Kräfte bis 100 kN mit einer Temperierkammern.

2. Creep-Tester zur Durchführung von Kriech- und Dauerstandversuchen unter den Bedingungen der Deformation bei konstanter Spannung und bei unterschiedlichen Temperaturen.

3. Eine Spitzgießmaschine und eine Presse mir einem Formensatz sowie eine Fräsmaschine zur Fertigung von Prüfstücken erforderlicher Formen und Maßen zur Durchführung von mechanischen Versuchen Fräsmaschine.

Dr. rer. nat. Vladimir Kartsovnik


Die Kultur-, Ingenieur-und Wissenschaftsgesellschaft (KIW-Gesellschaft e.V.) hat ein
mathematisches schöpferisches  Atelier für Jugendliche eingerichtet.

Es gibt Schülern die Möglichkeit, sich mit moderner Mathematik und mathematischer Modelierung zu beschäftigen.

Dazu sind alle Schüler der 6.-12. Klassen herzlich eingeladen.

Kontakt-Telefon: 0351-2797662  Franz Hermann

von Dr. Juri Tsoglin KIW-Gesellschaft e.V., Dresden

I. Geschichte des Problems, Voraussetzungen

Noch vor kurzem litt die Welt unter ernsten Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Molybdän99 Davon zeugt die Pressemitteilung des Deutschen Verbandes für Nuklearmedizin vom Februar 2010. Es handelte sich um den auf dem Nuklearmedizinischen Kongress (Leipzig, 21.-24. April

2010) gehaltenen Vortrag „G E“. Im August desselben Jahres wurde das Problem von der EU- Kommission beraten und schließlich wurde zu diesem Thema am 14. September von der SPD- Bundestagsfraktion eine Anfrage (32 Punkte) an die Bundesregierung gerichtet. 99Mo ist das Ausgangsnuklid für Technetium 99mTc, das sogenannte „Arbeitspferd“ der Nuklear- medizin. Seine Halbwertzeit beträgt 6 Stunden. Indem es einen Gamma-Quant mit einer Energie von 140 keV ausstrahlt, verwandelt es sich in das praktisch stabile Isotop 99Tc mit einer Halb- wertzeit von 214000 Jahren. Photonen dieser Energie sind gut mit einem Gamma-Kamera genannten Gerät zu registrieren. Das 99mTc lagert sich in speziellen, mit dem Ausgangsnuklid 99Mo beladenen, Technetium-Generatoren (Mo/Tc Generator) ab.

99Mo hat eine Halbwertzeit von 66 Stunden. Das in dieser Zeit erhaltene 99mTc wird aus dem   Generator befördert und durch eine Sorbtionssäule, die eine Lösung von NaCl, Al2O3, 99Mo und 99mTc enthält, hindurch geleitet. Die NaCl-Lösung wäscht das Technetium aus, in dem es die Verbindung Na299mTcO4, das Natriumpertechnitat, bildet. Das 99Mo bleibt in der Sorbtions-säule zurück. Eine weitere Abscheidung ist in ungefähr 24 Stunden möglich, wenn sich wieder genügend 99mTc angesammelt hat. Dieser Vorgang kann in einem Generator bis zu fünf Tage lang wiederholt werden, dann muß der Generator ausgetauscht werden.

Wegen der kurzen Halbwertzeit von 99Mo ist es nicht möglich, Vorräte von beladenen Generatoren anzulegen. Sie müssen wöchentlich oder noch häufiger angeliefert werden.

II. Marktlage
Der weltweite wöchentliche Bedarf an 99Mo beträgt 12000 Curie, berechnet nach der Aktivität am sechsten Tag nach der Produktion, denn :

die Standardprozedur der Berechnung der Lieferung und ihres Preises beruht auf der Größe der Radioaktivität, die am sechsten Tag nach der Ausfuhr des 99Mo aus seinem Herstellungsland vorliegt.

Der Bedarf der Bundesrepublik Deutschland an 99Mo beläuft sich gemäß dieser Berechnung
auf 1500 Curie pro Woche, entsprechend einer Wochenproduktion des Herstellers von 6000 Curie.

Die bedeutendsten Hersteller von 99Mo sind fünf große Unternehmen (Tabelle 1), die über „heiße“ Laboratorien verfügen, in denen mit Hilfe von entsprechenden Kernreaktoren Spalt - 99Mo erzeugt wird.

Tabelle 1

Nr.

Hersteller

Reaktor

Land

Lieferregion

% der weltweiten Liefermenge
1 MDS-Nordion NRU (Chalk-River, Kanada) Kanada Nord-Amerika Süd-Amerika Europa, Asien 40
2 Mallnckrodt (NL) NFR (Petten, NL) BR2 (Mol, Belgien) „Osiris“ (Sakle, Frankreich) Niederlande (NL) Nord-Amerika Latein-Amerika Europa Naher Osten 25
3 IRE NFR BR2 „Osiris“ Belgien Europa 20
4 NTR „Safari-1“ (Pelinda, Republik Südafrika) Republik Südafrika Südafrika Australien 10
5 andere NIFCHI, PIAF WWR-Z, WWR-M (Obninsk, St. Peters- burg) Argentinien Australien Rußland Süd-Amerika Pazifik Rußland 5

III. Weltweit übliche Technologie der Gewinnung von Spalt-Molybdän

Molybdän wird als Spaltprodukt von 235U bei Bestrahlung durch thermische Neutronen gewonnen.  Target-Material aus angereichertem 235U kann die Form von metallischem Uran, Uranoxiden oder Uranlegierungen haben. Das Target muss Schutz vor Entweichen der Spaltprodukte bieten, insbe-sondere vor gasförmigen, und eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzen, um Überhitzung bei der Bestrahlung zu vermeiden. Dazu gibt es noch einige spezielle Anforderungen an die Konstruktion des Targets, die mit dem verwendeten Spaltmaterial zusammenhängen, was die Technologie noch schwieriger macht.

Der Ertrag des Spalt - 99Mo beträgt durchschnittlich 6 % der gesamten Spaltprodukte. Bei einer

Neutronenstromdichte von 1014 n / (cm² * s ) ergibt sich eine maximale Ausbeute des 99Mo zum5.-7. Tag der Bestrahlung. Zu diesem Zeitpunkt sind erst ca. 3 % der 235U-Kerne verbraucht. Das restliche Uran sowie die 94 % der Spalt-Produkte gelten als hochradioaktiver Abfall. Auf 1 Curie gewonnenen 99Mo entfallen 50 Curie hochradioaktiver Abfall, der weiter behandelt und entsorgt werden muss. Deshalb benötigt ein Kernreaktor als Folgeeinrichtung ein „heißes“ Laboratorium - eine radiochemische Produktionsstätte – zum Abscheiden des Molybdäns und zur Verarbeitung der Abfälle. Dieser unabdingbare Vorgang, der 14 bis 20 Stunden dauert, verlängert die Lieferzeit des Molybdäns zum Generator und führt zu Verlusten des gewonnenen Produkts. Das Vorhandensein eines „heißen“ Laboratoriums in der Produktionskette ist ein weiterer Faktor, der die Sicherheit der Lieferung vermindert (hohes Risiko von Strahlungsunfällen). Außerdem sind die Lizenzen streng an einen bestimmten Kernreaktor und dessen Produktionskette gebunden und können im Havariefall eines Gliedes nicht anderweitig ersetzt werden. Das heißt aber, dass alle Linien ohne jegliche Reserven arbeiten. Darin liegt eine der Ursachen der Verluste der Molybdänlieferungen bis zu 60 %. Das derzeitige Defizit der 99Mo-Lieferungen liegt oft beim Versagen nur eines einzigen Gliedes der Produktionskette, z.B.

  1. 2008 bei der kanadischen Reaktoranlage NRU in Chalk-River wegen eines Lecks im Primärkreislauf
  2. 2008 und bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt in der Reaktoranlage HFR in den Niederlanden aus technischen Gründen
  3. durch einen Ausfall des „heißen“ Laboratoriums in Belgien, wegen einer Emission von Radionukliden in die Umwelt

IV. Technologie des Bestrahlungs-Molybdäns

In einem Kernreaktor kann nicht nur Spalt-99Mo produziert werden. Ein anderer Weg ist der der Kernreaktion auf 98Mo nach dem Schema

98Mo + n  ==>  99Mo + γ (740 keV)

In der derzeigen  99Mo - Herstellung gilt dieser Weg als kommerziell inakzeptabel wegen der geringen spezifischen Aktivität (Curie/g – Ziel). Dieser Herstellungsweg wird manchmal für kleine Mengen von 99mTc direkt im Kernreaktor in zentralisierten Extraktionsgeneratoren genutzt.  Dabei hat diese von den Großherstellern nicht anerkannte Technologie bedeutende Vorzüge gegenüber der üblichen Spalt-Technologie :

  1. Die Bestrahlungstechnologie benutzt kein spaltbares Material, d.h.:
    • das Risiko des Verlustes spaltbaren Materials entfällt
    • das Problem der Überhitzung des Targets entfällt
    • das Risiko der kritischen Masse entfällt
  2. Es ist eine ökologisch saubere Technologie, die ohne radioaktive Abfälle und Transurane auskommt.
  3. In dieser Herstellungskette gibt es keine Radiochemie, daher:
    • bedeutend geringeres Risiko von Strahlungsunfällen
    • kürzere Lieferzeit von 99Mo bis zum Nutzer und Vergrößerung der Ausbeute an 99mTc
    • sinkende allgemeine Kosten
    • größere Flexibilität der Herstellungslinie
  4. proportionierte Produktion (Bestrahlung), die sich von Anfang an am Umfang des Bedarfs orientiert, ist möglich 

    Die Bestrahlungstechnologie wird noch weiter an Anziehungskraft gewinnen, falls die Spalt-Technologie auf niedrig angereichertes Uran (LEU) umgestellt werden muss, wodurch es zu einer Vergrößerung der Targets, also auch zu einer Vermehrung des radioaktiven Abfalls und somit zu einer Erhöhung der Aufwendungen und des Preises des 99Mo kommt.

V. Herstellung von Bestrahlungs - 99Mo in Kiew

Die Produktion des Bestrahlungs - 99Mo im Kiewer Reaktor WWR-M wurde auf eine Initiative der Leitung von KFI NANU organisiert. Daraus ergab sich, nachdem Informationen über die Lieferkrise von 99Mo in Deutschland und Europa bekannt geworden waren, der Vorschlag, die Kapazitäten und technologisch-wissenschaftlichen Ausarbeitungen aus Kiew zur Überwindung der Krise nutzbar zu machen.

Nach Beratungen mit der Leitung und den Wissenschaftlern des KFI wurde ein Projekt ausge-arbeitet und seine Anerkennung als bilaterales Kooperationsvorhaben „MOLYBDÄN 99“ gleich-zeitig bei den entsprechenden Ministerien der Bundesrepublik und der Ukraine erbeten.  Das beantragte Projekt sieht die Modernisierung der in Kiew erarbeiteten Bestrahlungstechnologie zur Gewinnung von 99Mo im Umfang von 1500-2000 Curie (am 6. Tag) vor, sowie die Organisation des Transfers des Radionuklids an deutsche Krankenhäuser.

Während der Vorbereitung des Projekts wurden auch die Gründe für die weltweite Bevorzugung der Spalttechnologie zur Gewinnung von 99Mo analysiert. Es wurde festgestellt, dass die Ursachen der Ablehnung der Bestrahlungstechnologie zugunsten der Spalt-Technologie weniger auf           physikalisch-technischem Gebiet liegen als am Festhalten an den Vorstellungen und der finanziellen Konjunktur. Diese Vorstellungen sind seit langer Zeit eingefahren und nie einer ernsthaften  Untersuchung auf ihre Geltung hin unterzogen worden.

Ausgehend von langjährigen Erfahrungen der Reaktorforschung und aufgrund speziell zum Projekt       vorgenommener Berechnungen und Experimente konnten wir feststellen, dass die geringe spezi-fische Aktivität (Curie/g) des Target-Materials –  MoO3 nach der Neutronenbestrahlung kein unausweichlicher Faktor der Bestrahlungstechnologie (n,γ) ist. Es erwies sich, dass diesem Mangel durch eine Reihe von durchaus anwendungsbereiten neutronen-physikalischen Verfahren abzuhelfen  ist.

Sechs Verfahren wurden erforscht (s. Tabelle 2), die die Bestrahlungstechnologie zu einer hoch-produktiven Technologie machen und die zur Modernisierung der  Bestrahlungstechnologie am Kiewer Forschungs-Kernreaktor (FKR) eingeführt werden sollen.

Tabelle 2

 

Verfahren

Effekt

Anmerkung

1

Anreicherung des Targets MoO3 von 98Mo bis 99%

Vergrößerung der spezifischen Aktivität um das 4-fache

Kosten 1mg-1USD

2

Organisierung einer Bestrahlungszone –spezielle Form des Neutronenspektrums

Vergrößerung des effektiven Schnittes (n,γ)- der Reaktion um das 6-fache

Steigerung der spezifischen Aktivität des Materials der Zielscheibe um das 6-fache

3

Konstruktion einer Bestrahlungsquelle, Positionierung des Targets

Vergrößerung der spezifischen Aktivität um das 1,5-2-fache

Ohne Kostensteigerung

4

Auswahl, Vorbereitung und Herstellung eines spez. Sorbents für die Absorbtionssäule

Vergrößerung der übertragbaren Aktivität um das 10-fache bei der Beladung des Mo/Tc-Generators

ohne Änderung des Säulenmaßes

5

Anwendung des S.-Ch-Effekts-Erhöhung der Konzentration des aktivierten Isotops 99Mo

Vergrößerung der. übertragbaren Aktivität um das 100-fache bei der Bela- dung des Mo/Tc- Generators

 

6

Organisation der Rückführung des Target-Materials (98Mo) im Prozess der Herstellung von 99Mo

 

Verringerung der Kosten um das 100 fache

Dabei ist zu beachten, dass die Einführung all dieser aufgezählten Verfahren in das technologische Produktionsschema des 99Mo zu keiner Veränderung der Produktionskette noch der Apparatur und der Geräte in dem Abschnitt der Gewinnung von 99mTc und seiner Nutzung führt, so dass die für die Einführung in den Markt notwendige Vereinbarkeit der neuen (n, γ)-Technologie mit der welt-weit üblichen (n, f)-Technologie erreicht ist.

VI.   Notwendige Schritte und zu erwartender Effekt

Wie die vorangegangenen Berechnungen und Experimente gezeigt hatten  kann, bei spezieller Organisation des Neutronenspektrums mit einer Verlagerung in den Bereich der intermediären Neutronen, in 114 Stunden Bestrahlung für das Target-Material MoO3 mit einer Anreicherung von bis zu 99% eine spezifische Aktivitätsgröße bis zu 20 Curie/g MoO3 erreicht werden.

Z.B. müssen, um dem wöchentlichen Bedarf Deutschlands zu entsprechen – 1500 Curie, d.h.  6000  Curie aus dem Reaktor, im Rahmen eines Standard-Arbeitszyklus’ des Reaktors von 114 Stunden 300g Molybdäntrioxid mit einer 99%-igen Anreicherung von 98Mo bestrahlt werden.  Dazu genügt es, wenn in einen üblichen Bestrahlungskanal mit einem Durchmesser von 35/32 mm  4 Ampullen mit einem Durchmesser von 12 mm und einer Höhe von 140 mm eingelegt werden.

Für die Absicherung der Lieferungen wird vorgeschlagen, eine Kooperation des Kiewer Reaktors WWR-M mit dem Reaktor IRT-100 aus Sewastopol zu  untersuchen.

Dieser Reaktor besitzt eine Kapazität von 200 kW und einen maximalen Neutronenstrom von ≈  5 * 1012 n/ (cm2 ·s). Sein aktiver Bereich lässt die Einrichtung von 2-3 Bestrahlungskanälen mit einem Durchmesser bis zu 45 mm zu. Das ermöglicht die gleichzeitige Bestrahlung von 600-700 g Molybdänoxid der bis zu 99 % mit 98Mo angereicherten Molybdäns. Wenn es gelingt, durch eine verhältnismäßig einfache Modernisierung des Reaktors im Teil der Entwicklung der Ober-fläche seines in den Tank des Reaktors eingebauten konvektiven Wärmeüberträgers und durch das Ansetzen von AS, die Kapazität auf bis zu 500 kW zu erhöhen, dann kann man bei dem entsprechend organisiertem Neutronenspektrum, mit einer Verlagerung in den intermediären Bereich, bis zu 500 Curie in einer Woche am 6. Kalibrierungstag produzieren. Dabei wird vermutet, dass der Reaktor jeden Tag in dem üblichen Lernprozess-Regime arbeiten soll. Und nur in den speziellen Fällen, z.B. planmäßigen, wird er im ununterbrochenen Regime 100-120 Stunden an der Herstellung von 99Mo arbeiten.

VII. Zusammenfassung

Zusammenfassend soll darauf hingewiesen werden, dass die Herstellung des Radionuklids 99Mo nach der uranfreien Technologie in der Ukraine und die Organisation des Transfers der Technologie und der Lieferung des 99Mo nach Deutschland und vermutlich auch in andere EU-Länder von großer sozialer, ökologischer und politischer Bedeutung ist. Außerdem ist das vorgeschlagene Kooperations- vorhaben eine finanziell günstige Unternehmung. Der Preis für 99Mo wächst. Anfang 2010 lag der Preis bei ca. 470 USD/Curie 6.Tag und jetzt ist ~ 850 USD/Curie 6.Tag.

 

 

 

(Zusammengestellt von Dr. B. Novominskiy – Wissenschaftssekretär des Vereins)

Eine der wesentlichen Aufgaben der KIW-Gesellschaft e.V. ist die professionelle (berufliche) Integration von russischsprachigen Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt. Dabei liegt unser Schwerpunkt auf der Betreuung von hochqualifizierten Personen, mit meist exzellenter akademischer Bildung, die über umfangreiche berufliche Erfahrungen und Kenntnisse, häufig auch aus dem Forschungs- und Entwicklungsbereich verfügen.

Diese Qualifikation ist für uns der Schlüssel für eine Integration. Die betreffenden Personen, meist Mitglieder unseres Vereins, übernehmen praktische F&E-Projekte und realisieren diese, teilweise gemeinsam mit vom Jobcenter Dresden zugewiesenen Projektbeteiligten und mit externen Projektpartnern.

Projektideen und deren nachstehende Entwicklungsthemen werden in der Regel in den Wissenschaftlichen Seminaren und Technischen Beratungen des Vereins geboren.

Gegenwärtig arbeitet die KIW-Gesellschaft e.V. an folgenden Forschungsthemen:

1.

Machbarkeitsstudie über die Erhöhung der spezifischen 99Mo-Aktivität durch Bestrahlung einer 98Mo-Zielscheibe mit Neutronen in einem Kernforschungsreaktor
Theoretische und Experimentelle Begründung einer hochwertigen risiko- und abfallfreien Technologie, finanziert aus Fördermitteln (werden beantragt) (2013/2014)

Leitung
: Dr. Tsoglin
Veröffentlichung
: Summary of ANS-Meeting 2012, IEEE Transaction v. 46. Nov.2012 San-Diego Californian

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2. Theoretische und experimentelle Begründung der neuen Generation des In-Core-Überwachungssystems für die Kernenergiereaktoren, Typ WWER-1000 ein E&F- Projektvorschlag, (Förder- und  Investitionsmittel werden beantragt) (2012/2013)

Leitung:
Dr. Tsoglin
Veröffentlichung
:
  1. Ein Artikel in der „Sammlung der wissenschaftlichen Werke von SNUfKE&I, v. 37, Ausgabe 2, Februar 2011, Sevastopol, Ukraine
  2. Vorträge auf den VIII. – X. Internationalen Atom-Konferenzen „Sicherheit, Effektivität, Ressource der AKW“ Sevastopol, Ukraine, 2010 – 2012
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3. Theoretische und experimentelle Untersuchungen von Anomalien in der Viskosität flüssiger Kunststoffe. Initiative Forschungsarbeit in der Partnerschaft mit der Firma Rheostat Messgeräte Medingen GmbH (2012/2013)

Leitung
: Dr. rer. nat. Kartsovnik
Veröffentlichung:
  1. Kartsovnik, W.I.; Pelekh, V.V. On the mechanism of the flow of polymers. 2007, arXiv.org:0707.0789 v1 - (pdf)
  2. Vladimir I. Kartsovnik, "Changes of Activation Energy during Deformation of Rubber" Journal of Macromolecular Science ®, Part B: Physics, 50:75-88, 2011 - (pdf)

    Angebot über Entwicklung der Methode zur Bestimmung von Relaxionsparametrn und Entwicklung von Express-Methoden zur Prognosierung von Deformationsprozessen der Polymerstoffe

    Änderung der Aktivationsenergie bei Deformierung von Gummi
 
4. Versuchsanlage für Untersuchungen von Deformationsprozessen der Elastomere. Initiativarbeit von KIW auf eigenen Mittel (2012/2013)

Leitung: Dr. rer. nat. Kartsovnik,
Teilnehmer: – Dipl.-Ingenieure: Lipskiy, Tchoudnovski, Mulear und Dipl.-Math. Hermann
   
5. Entwicklung eines Express-Computer-Systems  für Frühdiagnostik durch Eskalierung einiger Erkrankungen auf der Basis numerischer Experimente und einer
Statistikanalyse. (2012/ 2014)
Ein Forschungsthema in der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Instituts für Klinische Immunologie der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften.

Leitungs-Ausführung
: Vereinsmitglied Dr.-Med. Gelfgat mit Unterstützung des Vereins.
Einführung zum Thema in der: Zeitschrift "Medizinische Immunologie" v. 10, Ausgabe Nr.4 – 5, s. 405 – 414, 2008
   
6. Schüler erleben die Mathematik und Physik (2008/2009)
Ein Projekt zur Entwicklung einer Unterrichtsmethode und Schaffung eines Programm- technischen Komplexes – einer experimentellen Anlage zum Unterrichten von Schülern und Studenten im mathematischen Modellieren physikalischer Objekte und dynamischer Prozesse, gefördert durch Jobcenter Dresden.

Leitung
: Dr. Tsoglin, Dipl.-Math. Hermann
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7. "Fachleute erleben Dresden"– ein Versuch, die Frage zu beantworten: Was könnte Dresden ausländischen Fachbesuchern anbieten?" (2010/2011)
Eine Untersuchung (Erforschung) des wissenschaftlichen Potentials Dresdens, gefördert durch Jobcenter Dresden.

Leitung
: Dr. Tsoglin, Dr. rer. nat. Novominskiy
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8. Mathematisches schöpferisches Atelier für Jugendliche - ein Projekt im Rahmen des Bundesprogramms "Bürgerarbeit" (2012/2014)

Leitung
: Dipl.-Math. Hermann

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