In der modernen Welt ertrinkt der Mensch im Strom von Informationen. Er ergießt sich über ihn wie ein reißender Fluss, der ständig immer neue und neue Wellen von Nachrichten, fremden Meinungen, kurzen Videos und so weiter und so fort mit sich bringt. Ob vieles aus diesem riesigen Umfang auch weiterhin für uns interessant bleibt bzw. uns stark beeinflussen wird? Wohl kaum. Natürlich hängt alles von der Wichtigkeit und dem Kreativitätsgrad einer bestimmten Information ab, doch hauptsächlich geht fast alles an uns vorbei. Warum eigentlich? Mir scheint, vieles hängt vom der Arbeit ab, die in ein Informationsprodukt investiert wurde, was wir mitunter nicht sehen. Dennoch trifft das nicht auf den Film "Wie will ich leben?" zu, der am Dienstag, dem 28.02.2023, in der KIW-Gesellschaft e.V., präsentiert wurde und mit dem die traditionellen KIW-Seminare in diesem Jahr eröffnet wurden.

"Am wichtigsten unter den Künsten ist das Kino" – von der Richtigkeit dieser Aussage von W. Lenin haben sich erneut die Teilnehmer des Seminars "Kultur des Gedenkens" durch Bekanntmachung mit dem oben genannten Film überzeugt. Das gemeinsame Projekt des Kinder- und Elternzentrums "Kolibri" und der Jüdischen Gemeinde zu Dresden schaffte es, in einen qualitativ beeindruckenden Kurzfilm zu münden und die Frage zu beantworten: "Wie will ich leben, wenn ich mich von den anderen unterscheide?" Mit Hinblick auf diesen Film geht es nicht um die Hautfarbe oder Genderungleichheit. Es geht um die Nationalität oder eher um nationale Minderheiten. Die Rede ist von Juden und vom Antisemitismus.

Die Filmautoren haben sich auf dem schmalen Grat zwischen Szylla und Charybdis bewegt, in unserem Fall eben zwischen der Gefahr der Übertreibung und der überflüssigen Beschreibung von Einzelheiten des Problems.

Und dies ist ihnen gelungen. Gelungen ist ein hervorragendes schöpferisches Team, das nun die Autorenidee umgesetzt hat. Und dafür sagen wir dem Produzenten dieses Films Mario Weigel unser riesiges Dankeschön.

Absichtlich erzählen wir nichts über das Sujet des Films. Absichtlich eben, damit Sie selbst diesen Film sehen. Denn er ist wert, gesehen zu werden

 

 


Pawel Nedselskij