Vor kurzem hat die KIW-Gesellschaft e.V., geleitet von Dr.-Ing. Yuriy Tsoglin, ein Treffen mit dem Dozenten am Berliner Institut für Wirtschaft Lev Cherbanski  veranstaltet, der einen Vortrag zum Thema „Künstliche Intelligenz und deren Einsatzgebiete“ gehalten hat. Dieses Thema interessiert zweifelsohne viele, deshalb kamen zu dieser Veranstaltung Menschen verschiedener Berufe. Darunter waren Mathematiker, Physiker, Ingenieure, Philologen und Fachleute aus der Wirtschaft.

Zu Beginn versuchte der Vortragsredner zu definieren, was eigentlich die Intelligenz ist. Aus seiner Sicht gibt es im Wörterbuch eine wenig konstruktive Definition der Intelligenz. Er selbst meinte, dass Intelligenz im gewissen Maße auch bei Tieren vorhanden sei. Alle würden   eben über unterschiedliche Intelligenzgrade verfügen. Zur gestellten Frage, wie die Struktur der natürlichen Intelligenz sei, bemerkte Lev Cherbanski, die Wissenschaftler seien noch nicht in der Lage, diese Frage zu beantworten.

Die Aufgabe der künstlichen Intelligenz ist die Entwicklung  von Modellen und die Schaffung von Robotern, die unter der Leitung von Menschen die Umwelt beeinflussen könnten. Roboter werden dort gebraucht, wo es gefährlich ist und wo es Lebensgefahr für Menschen  besteht. Dazu zählen das Weltall, Zonen mit erhöhter Radioaktivität und Arbeit unter Tage sowie an anderen schwer zugänglichen Orten.

Lev Cherbanski erläuterte ausführlich Bestandteile der künstlichen Intelligenz Dazu gehören neuronale Netze, das Expertsystem, die Fuzzy-Logik, die Datenbank, die Wissensdatenbank, das Erkennungssystem für Muster und Sprache, genetische Algorithmen. Seine Erläuterungen wurden durch vorbereitete Plakate mit grafischen Bildern und Texten veranschaulicht, die mittels des Computers projiziert wurden. 1985 wurde von ihm ein eigenes Programm eines der Neuronalen Netze entwickelt.

In seinem Vortrag brachte Lev Cherbanski Beispiele aus der praktischen Nutzung der künstlichen Intelligenz an. So wurden mit Hilfe eines Erkennungsprogramms für Muster Systeme zur Erkennung von europäischen Münzen geschaffen, darunter von deutschen und polnischen. Zu den Einsatzgebieten der künstlichen Intelligenz zählen Medizintechnik, Logistik, Spiele und Simulatoren, Klassifizierung von Kunden im Bankenwesen bei Kreditvergabe, Suche nach Lagerstätten von Bodenschätzen und vieles mehr.

Der Vortrag von Lev Cherbanski hat reges Interesse hervorgerufen. Bei vielen entstanden Fragen wie: Wird  die  künstliche Intelligenz auch bei Genmanipulation angewendet? Was ist die Fuzzy-Logik?  Kann das Expertsystem ohne Experten aufgefüllt werden? Besitz die  künstliche Intelligenz einen Selbsterhaltungstrieb? Es gab natürlich auch zahlreiche andere Fragen, die vom Vortragsredner möglichst ausführlich beantwortet wurden, soweit es die Zeit erlaubte.

Die Anwesenden dankten Lev Cherbanski für diesen ausgezeichneten Vortrag und äußerten den Wunsch nach einem erneuten Treffen mit ihm wegen der Weiterentwicklung dieses Themas sowie der Fragen aus den Bereichen Logik und Informatik.

Dipl.-Phil. Anna Коlbе