Am 6. September 2015, zwischen 11 und 17 Uhr wurde in der Semperoper zum dritten Mal ein „Tag der offenen Tür“ zum Auftakt der neuen Spielsaison veranstaltet.

Der Opernbau steht in Dresden seit 1841. Erbaut wurde er nach einem Entwurf von Gottfried Semper. In der Zwischenzeit überlebte die Dresdner Oper den zweifachen „Untergang“. Das erste Mal wurde die Semperoper Opfer eines verheerenden Brandes im Jahr 1869. Wiedererbaut wurde sie nach einem neuen Entwurf des gleichen Baumeisters erst im Jahre 1878 unter der Leitung seines ältesten Sohnes Manfred Semper. Dabei wurde der Bau nach hinten versetzt, sodass der Theaterplatz größer wurde.

Das zweite Mal wurde die Semperoper während des Zweites Weltkrieges, am 13. Februar 1945, größtenteils zerstört und lag in Ruinen bis 1985. Im Jahre 1952 wurden die Überreste der Oper befestigt, wodurch später die am 24. Juni 1977 begonnenen Restaurierungsarbeiten wesentlich erleichtert wurden. Die Semperoper wurde nun vom Architekten Hänsch fast originalgetreu nach den endlich gefundenen Plänen von Gottfried Semper wiederaufgebaut. Nun wurde die Restauration der Dresdner Oper nach acht Baujahren vollbracht.

Am 13. Februar 1985, dem 40.Jahrestag der kriegsbedingten Zerstörung, wurde dort die Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber aufgeführt. Es war genau dieses Werk, mit dem das Opernhaus am 31. August 1944 geschlossen worden war. Auch im Jahr 1985 wurde eine zentrale Theaterkasse eingerichtet. Sie befindet sich in der benachbarten Altstädtischen Hauptwache. Im August 2002 erlebte Dresden die sogenannte Jahrhundertflut, nach deren Schäden die überflutete Semperoper für drei Monate geschlossen war.

Am 6. September 2015, zwischen 11 und 17 Uhr wurde in der Semperoper zum dritten Mal ein „Tag der offenen Tür“ zum Auftakt der neuen Spielsaison veranstaltet. Trotz des „Sauwetters“ sind zahlreiche Gäste erschienen, darunter auch die Mitglieder der KIW-Gesellschaft e. V. Die Besucher wurden von allen Mitarbeitern samt ihren Familienmitgliedern von der Bühne aus ganz herzlich begrüßt. Die Gäste konnten in Ruhe die Schönheit des Zuschauerraums, der Hochparterre, der Ränge und des Foyers genießen. Uns wurde erklärt und gezeigt das Leben hinter den Kulissen, das sonst vor fremden Blicken verborgen wird. Es gab Exkursionen durch Umkleideräume, Archive, eine Rüstungskammer und durch eine Notenbibliothek. Der Eintritt war selbstverständlich kostenfrei. Zum Abschluss fand um 18 Uhr das traditionelle große Konzert statt. Die war die eigentliche Eröffnung der neuen Spielsaison.

Das Haus war ausverkauft. Die Eintrittskarten wurden zu christlichen Preisen (6,50 Euro) angeboten. Von der KIW-Gesellschaft e. V. gab es noch dazu einen Rabatt für die Mitglieder. Den Konzert-Besuchern wurden Ausschnitte aus dem Programm der Aufführungen der ganzen neuen Saison geboten. Es spielte die Staatskapelle Dresden. Die alten und neuen Solisten des Sängerensembles wurden den Gästen persönlich vorgestellt. Den meisten Applaus erhielt der junge Sänger Levy Sekgapane aus Südafrika, der vor kurzen wieder mehrere internationale Preise erhielt.

Natalya Levitskaja